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Channel: bobbes.de - Gebabbel aus Egelsbach
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Walking Bad – Teil 1

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Nein, die Überschrift bezieht sich nicht auf das Ministry of Silly Walks! 😉

Vielmehr würde ich gerne über die beiden TV Serien sprechen, welche mich in jüngster Vergangenheit(respektive auch noch aktuell) am meisten fesselten und beeindruckten.

Die Rede ist von The Walking Dead (TWD) und Breaking Bad (BB).
Ich werden selbstredend versuchen, Euch nicht zu spoilern. Vor allem da TWD ja noch aktuell läuft.
Aber ganz ehrlich? Wer bis heute noch nicht Breaking Bad geschaut hat, ist selber Schuld, wenn er hier etwas zu viel Info erhält! 😛

Nein, keine Angst! Mir geht es nicht darum , die Story und Handlung hier nochmal großartig durchzukauen. Entweder kennt ihr sie eh schon oder könnt sie auf allen möglichen Portalen nachlesen.
Mir geht es eher um die Charaktere und deren Entwicklung im Laufe der Serie.

Fangen wir mit Breaking Bad an.
Einer der Hauptdarsteller ist Walter White(grandios und mit sehr viel Tiefe dargestellt von Bryan Cranston), seines Zeichens braver und konservativer Chemielehrer an der örtlichen High School, welcher kurz nach seinem 50. Geburtstag mitgeteilt bekommt, dass er an Lungenkrebs erkrankt ist. Mit dieser Diagnose konfrontiert, bricht für ihn natürlich eine Welt zusammen.
Wie soll er die hohen Behandlungskosten bezahlen, welche(man ist ja in Amerika) nicht von der Krankenversicherung abgedeckt sind?
Von was soll seine Familie leben, wenn er nicht mehr sein sollte?

Die Antwort darauf fällt ihm eines Tages in Hand seines ehemaligen High School Schülers Jesse „It´s Chemistry, Bit**es!“ Pinkman in den Schoß.
Dieser ist ein eher kleinkrimineller Crystal Meth Hersteller, welcher bei einer Razzia vor der DEA flieht und von Walter dabei beobachtet wird. Und so steht Mr. White eines Tages vor Jesse´s Tür mit dem Vorschlag, mit seiner Bewandtheit in Chemie in´s professionelle Meth Kochen einzusteigen. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Aus dem braven Familienvater und Lehrer wird sein kriminelles Ego „say my Name!“ Heisenberg. Anfänglich begnügt er sich damit, mit Jesse hochwertiges, und aufgrund der verwendeten Zutaten bei der Herstellung, blaues und damit unverwechselbares Meth herzustellen. Am Anfang nur um die Absicherung der Familie bedacht, wird seine Gier dabei immer größer. Gier nach dem Geld, nach der Macht.
Und so geraten Walter und Jesse immer mehr in den Strudel der Kriminalität und Gewalt und beider Schicksal nimmt ihren Lauf…

Neben sehr tollen Bildern, dem schwarzen Humor und der sehr interessanten und fesselnden Story, gefällt mir in erster Linie die Studie und Ausarbeitung der Charakter und ihre Veränderung, je mehr sie in den Strudel aus Verbrechen, Mißtrauen und Machtgier gezogen werden. Die schauspielerische Leistung von Bryan Cranston und dem Cast trägt dazu natürlich einiges bei.
Haben wir anfänglich auf der einen Seite den biederen Mr. White, der in seiner Rolle des Heisenbergs so aufgeht, dass er immer weniger vor Gewalt und Intrigen zurückschreckt, so haben wir auf der anderen Seite den von Anfang an kriminellen Jesse, welcher mit Steigerung des ganzen immer weniger damit zu Recht kommt. Angeekelt ist. Von Walter White, den Subjekten mit denen sie sich notgedrungen abgeben müssen und von sich selbst.
Dann würde ich gerne noch als sehr  Mike Ehrmantraut erwähnen. Der frühere Polizist ist nach einem Bestechungsskandal aus dem Polizeidienst ausgeschieden und verdient seitdem u.a. mit Aufträgen als Sicherheits-Chef und Auftragsmörder von Gustavo Frings, Kopf des größten und einflussreichsten Methamphetamin-Kartells im Südwesten der USA, sein Geld. Er ist also auch alles andere als ein Unschuldslamm. Im Vergleich zu den anderen besitzt er allerdings so etwas wie eine Gaunerehre. Er hat seine Prinzipien, von denen er auch nicht abweicht. Vielleicht hängt dies auch mit seiner früheren Tätigkeit als Polizist zusammen. Er ist auf keinen Fall so verroht, wie die anderen üblen Subjekte, welchen wir im Laufe der Serie begegnen.

Die Serie besticht durch ihre sehr gelungen ausgearbeitete psychologische Sicht auf die Charaktere der Figuren. Wie sie sich in Extremsituation verhalten. Sich dabei verändern. Was aus einem werden kann, wenn man scheinbar nichts mehr zu verlieren hat. Wie man sich selbst und sein Umfeld belügt und täuscht. Sein teils widerwärtiges Handel mit dem Argument, nur das beste für die Familie zu wollen, schönredet. Wenn ich aus guter Absicht etwas böses mache, kann es doch nicht böse sein?
Zu Recht ist diese Serie und ihre Darsteller mehrfach prämiert!

So viel zu Breaking Bad. Im nächsten Artikel kommen wir dann zu The Walking Dead.
Stay tuned

 


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